Eines der schönsten alljährlichen Wochenenden, ist das Bettagwochenende im September. Dann nämlich machen sich die Wasen Jodler mit Ihren tüchtigen Frauen, die es sich mit Servieren und Kochen an der Schonegg-Chilbi, mit Backen für die Konzerttombola, mit Hemden Bügeln und mit viel Verständnis verdient haben, auf zur Jodlerreise an fremde Orte, die man vielleicht alleine nie besuchen würde.
Früher reiste man ab dem Wasen Bahnhof mit dem Zug und später, als dieser nicht mehr bis in den Wasen dampfte, zuerst mit dem Bus, aber dann zumindest mit dem Zug. Doch dieses mal sollte es anders sein. Unser langjähriger Reiseleiter Eugen, der die Reise der Wasen Jodler wirklich bereits seit Jahrzehnten organisierte, war für die diesjährige Reise unabkömmlich. Doch wie es der Zufall wollte, haben wir ein neues Mitglied im Verein - Christoph Reist. Der Chistoph, der Christoph - der fährt nicht etwa den ganzen Tag mit kleinen Subaru Justy's umher, sondern eben zufälligerweise mit einem grossen Car - und er hat gar ein eigenes Reiseunternehmen (Reist Reisen)! Die Lösung war also gefunden.
Er und seine Frau, Gerty, planten eine wunderschöne Rundreise von Wasen zum Ägerisee (Kanton Zug), wo wir den ersten Kaffeehalt machten. Von dort aus ging es über Lichtenstein nach Österreich ins Bundesland Vorarlberg, genauer an den Lünersee. Dieser Lünersee hat übrigens eine Web-Kamera, wo man immer sehen kann, wie es dort gerade aussieht (hier geht's zu dieser Kamera). Wer das am Samstag, 20. September um etwa 14.00 Uhr reingeguckt hat, der hat da wahrscheinlich ein paar Berner bei Gesang und Wein gesehen oder zumindest einen Jodler namens Res Mathys, der fleissig CD's verkaufte. Jedenfalls erforderte der Abstieg mit dem Car Christophs volle Konzentration, die Strasse auf's Hinterarni ist eine Autobahn dagegen. Anschliessend führte uns unser Weg über den Flexenpass ins Lechtal und im Lechtal in die Ortschaft Steeg, unserem Tagesziel. Genauer suchten wir das Hotel Tannenhof (hier geht's zur Homepage), das wir ausserhalb fanden. Und wenn wir sagen «ausserhalb», dann meinen wir «AUSSERHALB». Rund um das Hotel grünten die Wälder, es rauschte die Lech und rund um das ganze Tal ragten die Felswände steil empor. Unsere gewohnte Tour auf den Gassen unseres Logierortes fiel damit ins Wasser, doch der Abend hatte anderes zu bieten. Mit unserem Kellner «Peter», seinem Chef dem «Frank» und dessen «Alte» lernten wir, dass «Alte» entgegen unserem Anstand überhaupt kein wüstes Wort sei, denn die einzelnen Buchstaben bedeuteten ja schliesslich «AllerLiebster Treuer Engel». Und so erheiterten uns die guten Geister des Tannenhofs (damit ist u.a. auch der Obstler gemeint), bis in die frühen Morgenstunden.
Nach eben diesen Morgenstunden, kräftigten wir uns vor der Weiterfahrt am reichhaltigen Buffet. Durch das Bundesland Tirol fuhren wir zirka eine Stunde, bis wir in «Bezau» (vom Hörensagen würde mancher einer wahrscheinlich «Bettsau» schreiben) einen spontanen Kaffeehalt machten. Wir tranken Kaffee, sangen ein Lied - und bekamen wieder Obstler. Ein guter Start in den Sonntag. Nach der munteren Weiterfahrt gelangten wir schliesslich noch in das vierte Land unserer Vierländertour - nämlich nach Deutschland. In Friedrichshafen hatten wir einen windigen Mittagsaufenthalt, bevor wir den Car auf die Fähre verluden und bei steifer Brise über den Bodensee schifften. Die anschliessende Weiterfahrt führte uns nach Geerlisberg in ein Restaurant nahe des Flughafens Zürich-Kloten, wo uns der Vergleich von Gastfreundschaft und Preisen der Schweiz und Ihren Nachbarländern in die harte Realität zurückholte. Doch schlussendlich im Löwen in Wasen angekommen, war die Welt wieder heile und wir läuteten die Jodlerreise 2008 beim letzten Glas Wein aus.
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